Was sind Assetklassen?

Assetklassen (deutsch: Anlageklassen) bringen Struktur in den Kapitalmarkt. Aus Assetklassen setzt Du Dein Portfolio, also Dein Depot, zusammen. Mit einer geschickten Auswahl an Assetklassen kannst Du Dein Risiko reduzieren, eine bessere Rendite erzielen und eine Schwankung am Markt besser ausgleichen.

Assetklasse Aktien

Mit Aktien bist Du Anteilseigner an einem Unternehmen. Dir als Investor gehört sozusagen ein Stück des Unternehmens und als Aktionär bist Du damit in das Produktivvermögen einer Aktiengesellschaft investiert. Das ist aus verschiedenen Gründen sehr gut. Zum einen hast Du damit einen Sachwert erworben, der sich gegenüber Geld insbesondere dadurch auszeichnet, dass er relativ inflationsstabil bleibt und zum anderen bist Du, weil Dir ein Stück des Unternehmens gehört, an den Gewinnen – aber auch Verlusten – des Unternehmens beteiligt. Das können Kursgewinne sein und / oder Gewinnausschüttungen in Form von Dividenden, die Dir einen regelmäßigen Cashflow ermöglichen.

Assetklasse Anleihen

Anleihen sind verzinsliche Wertpapiere (Schuldverschreibungen) von Unternehmen oder Staaten, beispielsweise BMW oder den USA. Vereinfacht handelt es sich um einen Kredit, mit dem ein Staat oder ein Unternehmen große Mengen an Geld von Investoren aufnimmt. Festgelegt sind eine Laufzeit und ein Zins. Da Anleihen zu Beginn ihrer Laufzeit regelmäßig einen festgelegten Zinsertrag erwirtschaften, kommt dies einem regelmäßigen Einkommen gleich. Das ist übrigens der Grund, warum am Kapitalmarkt auch der Begriff Renten für Anleihen verwendet wird. Leider erwirbst Du mit Anleihen keinen Sachwert. Der Staat oder die Firma versprechen Dir, das Geld, das Du ihnen geliehen hast, nebst Zinsen zurückzuzahlen. Im Falle einer Niedrigzinspolitik kann es bei negativen Zinsen sogar vorkommen, dass Du nicht nur keine Zinsen erhältst, sondern auch das Geld, das Du dem Staat geliehen hast, nicht vollständig zurück erhältst. Staatsanleihen gelten im Allgemeinen als „risikofreie“ Assetklasse, was sie dafür prädestiniert, als Beimischung in einem Depot Schwankungen des Aktienmarkts auszugleichen. Aber Achtung: Anleihen sind nicht frei von Risiken. Auch hier kannst Du Verluste erfahren.

Assetklasse Immobilien

Unter der Assetklasse Immobilien werden sämtliche Arten von Immobilien zusammengefasst. Das können Deine eigenen Immobilien sein, unabhängig davon, ob von Dir selbst genutzt oder vermietet, aber auch Immobilienfonds in geschlossener oder offener Form gehören dazu. Besonders interessant ist die Möglichkeit, in Immobiliengesellschaften, die an Börsen gehandelt werden, zu investieren. Diese Unternehmen werden REITs genannt, was für Real Estate Investment Trust steht. Damit hast Du die Chance, Dich an den Erträgen, die eine Immobiliengesellschaft aus Mieteinnahmen, Veräußerungen von Objekten und anderen Tätigkeiten in diesem Umfeld erwirtschaftet, zu beteiligen.

Assetklasse Bargeld – Cash

Bargeld ist als schnell verfügbares Zahlungsmittel (liquide Mittel – „flüssig sein“) unabdingbar. Insbesondere soll Dich eine entsprechende Reserve davor schützen, bei Eintritt eines ungeplanten Ereignisses Dein Vermögen (Aktien, Immobilien, Anleihen, etc.) veräußern zu müssen. Darüber hinaus kann es im Falle von Chancen am Markt (zum Beispiel in Korrekturphasen) dazu dienen, Positionen weiter auf- oder auszubauen. Häufig wird Bargeld auf Tagesgeldkonten vorgehalten. Hier ist es schnell verfügbar und zumindest noch über den Einlagensicherungsfond je Kreditinstitut bis zu 100.000 Euro vor Verlust geschützt.

Assetklasse Rohstoffe

Unter der Assetklasse Rohstoffe fasst man die bekannten Edelmetalle wie zum Beispiel Gold, Silber und Platin zusammen aber auch Öl, Weizen und Uran gehören zur Klasse der Rohstoffe dazu. Im Falle von Edelmetallen erwerben viele Privatanleger den Rohstoff physisch. Im Falle anderer Rohstoffe, beispielsweise Öl oder Weizen, ist das für Privatanleger praktisch nicht umsetzbar. Sie bedienen sich dann so genannter Finanzinstrumente, um am Handel des entsprechenden Rohstoffes partizipieren zu können. Für Edelmetalle sei erwähnt, dass sie im Gegensatz zu Aktien keine Rendite erwirtschaften und somit das eingesetzte Kapital nicht anwachsen wird. Edelmetalle gelten dennoch im Allgemeinen als wertstabil und sollen damit vor Kaufkraftverlust (Inflation) schützen. Viele Privatanleger schlafen ruhiger, wenn sie einen einstelligen Prozentsatz ihres Portfolios in Edelmetallen physisch vorhalten. Zu beachten ist allerdings, dass Staaten im Falle von Krisen in der Vergangenheit schon mehrfach Goldverbote erlassen und damit den Besitz von Gold kriminalisiert haben.

Assetklasse Private Equity – Wagniskapital

Unter der Assetklasse Private Equity wird der Handel von Kapital an ungeregelten Märkten (nicht regulierten Börsen) zusammengefasst. Dazu gehören zum Beispiel Crypto Börsen, also der Handel mit Crypto Währungen und auch P2P Plattformen. Als Investor sollte Dir klar sein, dass hier naturgemäß hohe Risiken eingegangen werden, die zum Totalverlust führen können. Allerdings sind die Chancen auf eine hohe Rendite auch außergewöhnlich groß. Insofern ist der Begriff Wagniskaptial zutreffend.

Was denkst Du?

0 Kommentare

Trackbacks/Pingbacks

  1. Zum Investor in drei Schritten - Mission Wohlstand - […] Anlageklassen vertraut machen. Einen Überblick über Anlageklassen findest Du in meinem Artikel Was sind Assetklassen. Vielleicht hast Du Dich…
  2. Dein eigenes Portfolio erstellen - Mission Wohlstand - […] Du Kapital investieren kannst und somit die Grundbausteine Deines Portfolios. In meinem Artikel Was sind Assetklassen? kannst Du mehr darüber…

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Pin It on Pinterest

Share This